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WIE ICH ZU DEM BUCH GEKOMMEN BIN
Ich habe es in meinem Stammbuchladen gesehen und war sofort
fasziniert. Mitgenommen habe ich es zwar trotzdem nicht, aber als ich eine
Woche später wieder dort war, konnte ich dann doch nicht widerstehen. (Und das
will was heißen, denn ich mache selten Spontankäufe!)
INHALT
Der Mediävist Christopher Snyder erzählt nicht nur Tolkiens
Lebensgeschichte, sondern rückt in dieser Art von Biographie, Tolkiens Ideen
und Gedanken in den Vordergrund. Er beschreibt und analysiert, wie J. R. R.
Tolkien sich inspirieren ließ, welche Geschichten ihn gefesselt haben und mit
welchen Menschen er in seinem Leben zu tun hatte, die eine Menge dazu
beitrugen, dass seine Werke nun das sind, was sie sind.
COVER
Um ehrlich zu sein hat mich das Cover anfangs richtig
angesprochen und das war wohl mit ein Grund, warum ich das Buch überhaupt
angeschaut habe, aber mit der Zeit fand ich es dann irgendwie immer unschöner. Das
ist natürlich immer Geschmackssache, aber es kam mir dann einfach zu mainstream
vor. Mainstream ist ja nichts schlimmes und ich mag es eigentlich gerne, was
meine Bücher angeht, aber das Cover ist mir irgendwann so richtig gegen den
Strich gegangen, keine Ahnung wieso. Aber seinen Zweck hat es ja erfüllt,
nämlich meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
ÜBER DIE STORY
So, hier muss ich leider direkt schon anfangen zu
kritisieren. An sich ist die Idee richtig toll, mal das Licht auf die Geschichten
zu rücken, und diese in gewisser Weise biographisch darzustellen, und nicht das
Augenmerk auf den eigentlichen Protagonisten zu richten, der hier ja Tolkien ist. Die ersten paar Kapitel erzählen von Tolkiens Leben im Allgemeinen und
da mich sowas eher weniger interessiert, habe ich mich schon sehr auf
die kommenden Parts gefreut. Trotzdem war es interessant, etwas über den
Mann hinter diesen Büchern zu erfahren. Für meine Kritik kann das Buch ja nun
nichts, da es an meinen Erwartungen lag, aber ich hatte mir erhofft, vieles
darüber zu erfahren, was Tolkien aus der Kalevala und der Edda übernommen hatte
und wie viel Einfluss einfach die nordische und finnische Mythologie auf seine
Geschichten hatten, aber dooferweise fiel gerade dieser Teil sehr klein aus.
Größtenteils ging es um das Mittelalter, welches natürlich nicht unbedingt
weniger uninteressant ist - aber mich dünkte immer so ein wenig, dass Herr Tolkien
eigentlich am allermeisten an der finnischen und nordischen Mytholgie
interessiert war. (Das ließ sich für mich zumindest meistens aus den
Wikipedia-Artikeln raus lesen.) Aber immerhin ist der Autor auch Mediävist und
da wären wir schon beim springenden Punkt. Ich hatte nämlich nach und nach
immer mehr das Gefühl, dass bei jedem Detail gezwungenermaßen etwas gefunden
werden musste, das Tolkien anscheinend irgendwo her hat und wovon er sich hat
inspirieren lassen. Und immer wieder dachte ich mir dann: Was, wenn der Mann
sich einfach auch ein paar Dinge selbst überlegt hat? Habe gehört, sowas soll
es geben. Nennt sich Kreativität.
Im Großen und Ganzen war dann der Anhang das Beste. Mag
jetzt mies klingen, ist es aber nicht, denn der Anhang ist groß und war dann
doch weitestgehend am interessantesten. Obwohl ich mir da doch ein wenig wie
ein Kulturbanause vorkomme, denn da ging es hauptsächlich auch um die Filme,
nicht mehr um die Bücher.)
SCHREIBSTIL
Und da muss ich dann direkt wieder das Thema Anhang
aufgreifen. Dieser war zwar am interessantesten, aber der Lektor scheint dort
ordentlich Mist gebaut zu haben. Ich war mir dann am Ende fast schon sicher,
dass da irgendein Fehler unterlaufen ist - oder in dem Fall wohl mehrere.
E-he-he-he. Ne, Spaß beiseite. Das war echt nicht mehr lustig, wie sich da die
Tipp- und Flüchtigkeitsfehler häuften. Vor dem Anhang hat es schon ein wenig
angefangen - und wir sprechen hier nicht von ein paar falsch gesetzten Kommas.
Einzelne Wörter wurden nicht übersetzt, manche wurden doppelt geschrieben,
Wechstaben wurden verbuchselt und ab und zu waren am Anfang eines Namens schon
mal zwei Buchstaben gecapst, nicht nur einer wie üblich. Das hat so
aufgehalten, da ich vieles gleich zwei oder drei Mal lesen musste und mir bei
komplizierten Namen manchmal gar nicht mehr sicher war, ob das nun ein Fehler
ist, oder nicht. Und trotz, dass da mit Sicherheit was schief gelaufen ist,
muss ich dafür Punkte abziehen.
FAZIT
Dieses Buch war nun der endgültige Beweis, dass Biographien
nicht mein Genre sind. (Ich habe es ja immer gesagt!) Die von John Barrowman
natürlich ausgenommen, die sind der Knaller. Aber darum geht es hier ja nicht.
Ich würde das Buch nur vereinzelt weiterempfehlen, vor allem Leuten, die sich
eher für das Mittelalter interessieren und dann auch nur die Originalversion,
wo vermutlich nicht so viele Fehler drin sind. (Ist eh billiger. He-he.)
BEWERTUNG
5/10
5/10
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