Montag, 13. Oktober 2014

Buch // Tolkiens Reise Nach Mittelerde

tolkiens reise nach mittelerde // christopher snyder // heel // biographie // 352 SEITEN

WIE ICH ZU DEM BUCH GEKOMMEN BIN
Ich habe es in meinem Stammbuchladen gesehen und war sofort fasziniert. Mitgenommen habe ich es zwar trotzdem nicht, aber als ich eine Woche später wieder dort war, konnte ich dann doch nicht widerstehen. (Und das will was heißen, denn ich mache selten Spontankäufe!)

INHALT
Der Mediävist Christopher Snyder erzählt nicht nur Tolkiens Lebensgeschichte, sondern rückt in dieser Art von Biographie, Tolkiens Ideen und Gedanken in den Vordergrund. Er beschreibt und analysiert, wie J. R. R. Tolkien sich inspirieren ließ, welche Geschichten ihn gefesselt haben und mit welchen Menschen er in seinem Leben zu tun hatte, die eine Menge dazu beitrugen, dass seine Werke nun das sind, was sie sind.

COVER
Um ehrlich zu sein hat mich das Cover anfangs richtig angesprochen und das war wohl mit ein Grund, warum ich das Buch überhaupt angeschaut habe, aber mit der Zeit fand ich es dann irgendwie immer unschöner. Das ist natürlich immer Geschmackssache, aber es kam mir dann einfach zu mainstream vor. Mainstream ist ja nichts schlimmes und ich mag es eigentlich gerne, was meine Bücher angeht, aber das Cover ist mir irgendwann so richtig gegen den Strich gegangen, keine Ahnung wieso. Aber seinen Zweck hat es ja erfüllt, nämlich meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

CHARAKTERE
Nun, dieser Punkt dürfte sich bei dem Exemplar wohl etwas schwierig gestalten.

ÜBER DIE STORY
So, hier muss ich leider direkt schon anfangen zu kritisieren. An sich ist die Idee richtig toll, mal das Licht auf die Geschichten zu rücken, und diese in gewisser Weise biographisch darzustellen, und nicht das Augenmerk auf den eigentlichen Protagonisten zu richten, der hier ja Tolkien ist. Die ersten paar Kapitel erzählen von Tolkiens Leben im Allgemeinen und da mich sowas eher weniger interessiert, habe ich mich schon sehr auf die kommenden Parts gefreut. Trotzdem war es interessant, etwas über den Mann hinter diesen Büchern zu erfahren. Für meine Kritik kann das Buch ja nun nichts, da es an meinen Erwartungen lag, aber ich hatte mir erhofft, vieles darüber zu erfahren, was Tolkien aus der Kalevala und der Edda übernommen hatte und wie viel Einfluss einfach die nordische und finnische Mythologie auf seine Geschichten hatten, aber dooferweise fiel gerade dieser Teil sehr klein aus. Größtenteils ging es um das Mittelalter, welches natürlich nicht unbedingt weniger uninteressant ist - aber mich dünkte immer so ein wenig, dass Herr Tolkien eigentlich am allermeisten an der finnischen und nordischen Mytholgie interessiert war. (Das ließ sich für mich zumindest meistens aus den Wikipedia-Artikeln raus lesen.) Aber immerhin ist der Autor auch Mediävist und da wären wir schon beim springenden Punkt. Ich hatte nämlich nach und nach immer mehr das Gefühl, dass bei jedem Detail gezwungenermaßen etwas gefunden werden musste, das Tolkien anscheinend irgendwo her hat und wovon er sich hat inspirieren lassen. Und immer wieder dachte ich mir dann: Was, wenn der Mann sich einfach auch ein paar Dinge selbst überlegt hat? Habe gehört, sowas soll es geben. Nennt sich Kreativität.
Im Großen und Ganzen war dann der Anhang das Beste. Mag jetzt mies klingen, ist es aber nicht, denn der Anhang ist groß und war dann doch weitestgehend am interessantesten. Obwohl ich mir da doch ein wenig wie ein Kulturbanause vorkomme, denn da ging es hauptsächlich auch um die Filme, nicht mehr um die Bücher.)

SCHREIBSTIL
Und da muss ich dann direkt wieder das Thema Anhang aufgreifen. Dieser war zwar am interessantesten, aber der Lektor scheint dort ordentlich Mist gebaut zu haben. Ich war mir dann am Ende fast schon sicher, dass da irgendein Fehler unterlaufen ist - oder in dem Fall wohl mehrere. E-he-he-he. Ne, Spaß beiseite. Das war echt nicht mehr lustig, wie sich da die Tipp- und Flüchtigkeitsfehler häuften. Vor dem Anhang hat es schon ein wenig angefangen - und wir sprechen hier nicht von ein paar falsch gesetzten Kommas. Einzelne Wörter wurden nicht übersetzt, manche wurden doppelt geschrieben, Wechstaben wurden verbuchselt und ab und zu waren am Anfang eines Namens schon mal zwei Buchstaben gecapst, nicht nur einer wie üblich. Das hat so aufgehalten, da ich vieles gleich zwei oder drei Mal lesen musste und mir bei komplizierten Namen manchmal gar nicht mehr sicher war, ob das nun ein Fehler ist, oder nicht. Und trotz, dass da mit Sicherheit was schief gelaufen ist, muss ich dafür Punkte abziehen.

FAZIT
Dieses Buch war nun der endgültige Beweis, dass Biographien nicht mein Genre sind. (Ich habe es ja immer gesagt!) Die von John Barrowman natürlich ausgenommen, die sind der Knaller. Aber darum geht es hier ja nicht. Ich würde das Buch nur vereinzelt weiterempfehlen, vor allem Leuten, die sich eher für das Mittelalter interessieren und dann auch nur die Originalversion, wo vermutlich nicht so viele Fehler drin sind. (Ist eh billiger. He-he.)

BEWERTUNG
5/10 

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