Sonntag, 26. Januar 2014

Buch // Krabat


KRABAT // OTFRIED PREUSSLER // DTV // FANTASY // 352 SEITEN

WIE ICH ZU DEM  BUCH GEKOMMEN BIN 
Mein Albtraum der sechsten und siebten Klasse! Ich hatte es zwei Mal als Schullektüre - beim ersten Mal nur überflogen und beim zweiten nur den Anfang gelesen. Als ich den Film dann angesehen habe - wegen Daniel Brühl, wisst ihr ja - da dachte ich mir, Versuchst es halt nochmal! Die Dame im Buchladen meinte dann auch direkt, Ja, ja, das ist bei den meisten so. Die versuchen es nach fünf Jahren dann nochmal und dann finden sie es gut. Nja...

INHALT 
Der vierzehnjährige Waise Krabat zieht mit zwei Freunden Anfang des neuen Jahres als Drei Könige umher, um sich täglich ein wenig zu Essen zu besorgen. Für eine Unterkunft reicht es nicht und hungern müssen sie trotzdem. Eines Nachts ruft ihn jedoch im Traum eine Stimme, die ihm bedeutet nach Schwarzkollm zur Mühle zu kommen. Zwei Mal lässt er den Traum an sich vorbei schweifen, beim dritten Mal macht er sich tatsächlich auf - und lässt seine Freunde zurück.
Auf dem Weg zur Mühle ruft ihn immer wieder die Stimme und trotz einem guten Rat eines Mannes, den er auf dem Weg trifft, lieber nicht dort hinzugehen, zieht es ihn weiter.
Der Müller empfängt ihn sofort, als er ankommt und er bestätigt wie automatisch beide Fragen des Müllers, ob er denn das Müllern und das andere auch lernen möchte.
Krabat macht sich zunächst keine Sorgen, denn auf der Mühle muss er zwar hart arbeiten, aber er hat elf Müllerburschen, die ihm zur Seite stehen, gute Kleidung, ein warmes Bett und genug zu Essen.
Bis er dann herausfindet, was das andere ist und sich einige seltsame Ereignisse aneinander reihen.

COVER 
Das Cover erschien mir zunächst etwas seltsam, wenn nicht sogar gruselig. Ich hatte ja zuvor immer die Schulausgabe, die ich vom Cover her weit schöner fand, aber die wollte ich nicht kaufen, da da noch Schulmaterial und das alles dabei war. Die Ausgaben von der Schule hatten weder ich noch mein Bruder da. Die wollten wir wohl so schnell wie möglich loswerden. Im Nachhinein fand ich die andere Ausgabe aber doch nicht so schlimm. Sehr schlicht, weißer Hintergrund, hellblauer Rücken - obwohl es nicht sehr nach Fantasy aussieht, aber trotzdem nicht so schlimm wie Diogenes.

CHARAKTERE 
Da fing es dann schon an etwas komisch zu werden. Preußler macht am Anfang, als die Charaktere vorgestellt werden, eigentlich deutlich, welcher Charakter welche Eigenschaften hat und erwähnt diese auch immer wieder im Laufe der Geschichte, aber trotzdem wirken allesamt irgendwie schwammig und alles verschwimmt irgendwie ineinander. Vor allem bei Krabat, denn ihm werden nicht einmal Eigenschaften zugeschrieben. Einzig bei Juro und Tonda bleibt halbwegs deutlich, wie sie so drauf sind, was wahrscheinlich der Grund ist, warum ich gerade diese beiden Charaktere sehr mochte.
Übrigens scheint der werte Herr Preußler gerne nach dem Motto Kill the Darling! zu schreiben. Mehr sage ich dazu jetzt aber nicht - will ja nicht spoilery werden, hier!


ÜBER DIE STORY 
Auch die Story an sich und die Gestaltung des Plots waren ziemlich komisch. Man hat das Gefühl, dass zwar das ganze Buch aus drei Jahren besteht und der Monat, in dem man sich gerade befindet wird auch klar und deutlich genannt, aber trotzdem gibt es nach jedem Kapitel einen Zeitsprung. Seien es nur ein paar Tage oder gar ein paar Monate, es war trotzdem ziemlich nervig irritierend.
Außerdem besteht so das ganze Buch nur aus einzelnen Kurzgeschichten, die zwar in den selben drei Jahren spielen, aber trotzdem irgendwie keinen Zusammenhang oder keinen Anschluss zueinander haben.

SCHREIBSTIL 
Der Schreibstil war es dann schlussendlich, der am meisten dazu beigetragen hat, dass ich das Buch noch immer nicht sehr mag. Ich liebe es, wenn Schriftsteller viele Details beschreiben. Die Landschaft, die Gefühle der Charaktere, oder einfach kleine Dinge, die normalerweise unwichtig wären, aber trotzdem nicht Fehl am Platz sind. Selbst Tolkien ging bei sowas richtig zur Sache und man wusste genau, wie der Charakter, sein Haus oder sonst etwas aussah. Dabei sind seine Bücher ja noch um einiges älter. (Ich dachte zuerst, das läge daran, dass man früher nicht so auf solche Dinge achtete. Aber dann fiel mir ja Tolkien ein.) Aber, wirklich, es hat einfach all das gefehlt. Der Schreibstil ist total oberflächlich und ich wäre wohl kaum klar gekommen, hätte ich nicht ständig die Bilder und Charaktere aus dem Film im Kopf gehabt, die dort meiner Meinung nach, um einiges besser dargestellt werden. Na ja, manche mögen das vielleicht, oder finden es zumindest nicht schlimm, aber das war das ausschlaggebende ... Ding, das mir den Spaß an dem Buch genommen hat.

FAZIT 
Nichts für mich, trotz Fantasy! Die Idee ist wunderbar, aber man hätte mehr daraus machen können. (Dann hätte man vielleicht auch nicht im Großdruck drucken müssen. E-he-he-he.) Also, wem das Buch nicht gefallen hat, der kann ohne Bedenken den Film schauen, der war nämlich tatsächlich gut. Allerdings war es trotzdem nicht ganz so schlimm, wie damals in der sechsten Klasse, deswegen hat es doch ein paar Pünktlein verdient. Vor allem, wegen der wunderbaren Flüche. He-he. Räusper! Kinderbuch!


"Wer zum Teufel hat euch ins Hirn geschissen, verdammtes Lausepack, dass ihr euch untersteht, einen solchen Affentanz aufzuführen, bei hellem Tag und vor allen Leuten! Wer seid ihr denn, Lumpenkerls, dass ihr die Stirn habt, mich anzugrinsen!"

BEWERTUNG 
3/10

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